Impuls Juli 2023

Liebe Mitglieder, liebe Freunde,

in Josua 3, 1-17 wird beschrieben, wie das Volk Israel kurz davor steht, ins so lange herbeigesehnte und viel zu oft schon angezweifelte „gelobte Land“ einzuziehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Israel mit großer Kraft vorwärtsdrängt. Das Umherirren in der Wüste geht langsam auf die Nerven. Und da vorne liegt das verheißene Land zum Greifen nahe. Lasst
uns doch endlich losgehen! Doch Gott verordnet eine Wartezeit von drei Tagen. (V.2) Gott will, dass ehe es vorwärts geht, das Volk vorher einwärts geht zur Besinnung, zur Heiligung, zur Reinigung. „Heiligt euch, denn morgen wird der Herr ein Wunder unter euch tun.“ (V.5) Das ist nicht nur Kleiderwaschen und Opferbringen, das ist vor allem Begegnung mit Gott. Dazu braucht man Ruhe . In diesem Fall sogar drei Tage! Mit einer Stunde Gottesdienst ist es nicht getan! Wer betet, sich auf Gott besinnt, die Nähe zum HERRN sucht, der kann nur gewinnen. Denn Gott will mit geheiligten Leuten sein Werk tun. Gott selber bestimmt dann die Stunde des Aufbruchs. Und er geht voran. So wie er in den Tagen der Wüstenwanderung in der Wolken- und Feuersäule an der Spitze war, so auch jetzt: Vorne an der Spitze geht die „Lade des HERRN“. Sie ist das sichtbare Zeichen der Gegenwart Gottes. V.11: „Siehe, die Lade des Bundes des Herrschers über alle Welt wird vor euch hergehen in den Jordan.“ So ist der lebendige Gott gegenwärtig, der „oben im Himmel und unten auf Erden ist“ (2, 11) In dieser getrosten Gewissheit kann Israel nachfolgen. Aber die Fluten des Jordan bleiben trotzdem . Wird das nicht ein Marsch in den Untergang? Ich denke, wir kennen solche Zweifel trotz aller Verheißungen. Wie gut ist es da zu wissen, dass Gott nicht Heldenleistungen verlangt mit starken Händen und strammen Beinen, so als müsste sein Volk die Wasser des Jordans Kraft des eigenen Heldenmutes teilen. Das wäre allerdings nur etwas für die ganz Hartgesottenen. Was Gott sucht, ist Glaube und Vertrauen. Und dann geschieht es, dass der Glaube die Wunder Gottes erlebt: Der Jordan teilt sich, die Wasser stehen still. Israel kann trockenen Fußes ans andere Ufer gehen. Wunder über Wunder! Es wiederholt sich, was vor langen Jahren schon am Roten Meer geschehen war. So wie Gott damals aus einem Sklavenvolk ein freies Volk gemacht hat, so macht Gott jetzt auch aus einem ruhelos wandernden Volk ein Volk, das eine feste Heimat bekommt. Ähnliche Wunder geschehen bis heute. Gott möchte, dass wir IHM begegnen . In dieser Begegnung besteht das Leben einer „vitalen Gemeinde“.

Mit herzlichen Grüßen

Euer Pastor Georg Schierling