Impuls August 2024
„Der Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an.“ 1.Samuel 16, 7
Liebe Freunde, liebe Gemeinde,
geben wir’s zu: Manchmal ist es uns das grad’ recht, dass der Mensch, dem wir im Augenblick gegenüberstehen, von uns nur sehen kann, was man halt so sehen kann auf den ersten Blick. Da würden echte Peinlichkeiten offenbar werden, wenn rauskäme, was wir im betreffenden Augenblick wirklich denken! Stimmt’s? Manchmal sind wir gar nicht richtig bei der Sache, wenn jemand mit uns spricht. Und manchmal wünschen wir im Ärger der Situation dem Gegenüber eher Krätze und Flöhe auf den Leib – aber eben nichts Gutes. Und das alles geschieht, obwohl wir äußerlich weiterhin im wohlerzogenen Tonfall plaudern.
Wie mag es Gott gehen, der unser Herz ansieht, und er sieht, in welcher Zerrissenheit und manchmal auch mit welcher Doppelbödigkeit wir leben? Ich bin sicher, es schmerzt ihn.
Er sieht unsere menschliche Schwachheit, die sich zeigt in dem „Denn ich begreife mein Handeln nicht: Ich tue nicht das, was ich will, sondern das, was ich hasse.“(Rö 7, 15) Hier zeigt sich unsere Auseinandersetzung in einem Leben, das noch darauf wartet, dass die Hilfe, die Gnade und die Vergebung Gottes bei uns wirksam werden. Wie gut, dass genau dazu Gott selbst in die Welt gekommen ist, damit wir nicht trotz guter Absicht scheitern, sondern dass wir mit Gottes Hilfe rechnen können, der uns hilft unser Leben zu verändern. Die Hilfe Gottes kommt, wenn wir ehrlich werden und sagen: Ja, bei mir ist nicht alles Gold, was glänzt. Da ist Schuld, die ich mir selber eingebrockt habe. Und dafür brauche ich, Jesus, deine Vergebung. Hilf mir, dass ich mich verändern kann!
Wenn der HERR dann unser Herz ansieht, wird er nicht abgelenkt von dem „schönen Schein“ den wir manchmal zu Gesichte tragen, und er wird genauso wenig irregeführt von dem „bösen Schein“ unseres Versagens. Denn der HERR sieht bei uns unseren Willen ihm nachzufolgen, und auch unseren Entschluss –so wahr uns Gott helfe-, seinen Willen zu tun. Gut, dass der HERR das in unserem Herzen sehen kann – auch wenn man bisweilen äußerlich trotzdem manches Versagen feststellen muss.
In der Gewissheit des gnädigen Offenbarseins vor unserem Gott wünsche ich uns allen eine erholsame Urlaubszeit – und dass ihr Veränderungen durch Gottes Hilfe erlebt.
Euer Pastor Georg Schierling