Impuls Dezember 2022

Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin.
Sacharja 9, 9

Liebe Mitglieder, liebe Freunde,

dieser Text aus dem Propheten Sacharja zählt zu den klassischen Weihnachtstexten. Viele Jahrhunderte vor der Geburt Jesu ist hier die Rede von dem kommenden König der Gerechtigkeit, der als Helfer auftritt, dessen Markenzeichen die Gerechtigkeit ist. Und damit unterscheidet er sich schon doppelt von den ansonsten üblichen Herrschern der Zeit. Die Könige waren ansonsten nicht sonderlich dafür bekannt, dass sie sich um die Anliegen der „kleinen Leute“ kümmerten. Im Gegenteil: sie befassten sich mit der großen Politik, und dabei hat man keine Zeit für den Kleinkram von einzelnen Leuten. So war das schon immer, und so geht es bis heute weiter. Gerade deshalb fällt diese Beschreibung des zukünftigen gerechten Herrschers so aus der Reihe. Obendrein scheint sich dieser Gerechtigkeits-König herzlich wenig um die üblichen Statussymbole eines „ordentlichen“ Königs zu scheren, der natürlich standesgemäß auf einem stattlichen Streitross daherkommen würde. Ein König, der ein bisschen was auf sich hält, würde sich niemals zu einer Parade auf einen Esel setzen! Das ist das Arme-Leute-Vehikel der Antike. Sowas geht gar nicht! Unser Bundeskanzler kommt ja auch nicht mit einem Kleinwagen im Stil eines Smart daher. Wenn also Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem auf einem Esel daherkommt, wissen alle Leute sofort Bescheid. Er ist es! Das ist der Messias, der Retter Israels, der König der Gerechtigkeit, der Helfer der Armen. Dieser König kümmert sich wirklich um die Menschen. Und genau so war es. So haben die Menschen Jesus erlebt. Deshalb feiern wir bis heute den Advent als die Zeit des Kommens Jesu Christi in unsere Welt.
 
Mit herzlichen Grüßen

Euer Pastor Georg Schierling