Impuls Oktober 2025
Jesus spricht: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“
Johannes 16, 33
Liebe Mitglieder, liebe Freunde,
dieses Bibelwort scheint über die Zeiten hinweg aktuell zu bleiben. Immer mal wieder begegnet mir es in Gesprächen, dass wir auf die Themen der Weltsituation kommen. Ich merke dann: Ängste und Sorgen nehmen zu. Echte Ängste. Echte Sorgen. Ganz existentiell. Ukraine, Nahost, USA, das Klima der Welt – um nur einige zu nennen. Und dann? Ja, die Entwicklungen in der Welt können einem schon echt Angst einjagen. Ich merke dann: bisherige Sicherheiten und Gewissheiten zerbröckeln. Die Ungewissheit und die Befürchtungen vor dem, was kommen mag, verunsichern enorm. Das geht uns genauso wie unseren Mitbürgern.
Diesen Ängsten und Ungewissheiten können wir die Worte Jesu gegenüberstellen: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Zunächst mal nimmt Jesus hier unsere Angst ernst. Er geht nicht darüber hinweg mit einem lockeren „Nun habt euch mal nicht so…“ Jesus nimmt die Situation ernst, und er benennt die Situation auch genau so wie sie ist: „In der Welt habt ihr Angst…“.
Aber es bleibt nicht dabei. Der akuten Situation der Angst, die einen so ganz irrational auffressen kann, die einen durchdrehen lässt oder in Depression stürzt oder die Wut und Verzweiflung hervorbringen kann, stellt Jesus seine Ruhe und Gewissheit entgegen mit den Worten „aber seid getrost…“. Dieser Trost Jesu beruhigt zunächst mal die Nerven, bringt uns zur Ruhe und hilft uns somit dazu einen klaren Kopf zu bekommen. In dieser neu gewonnenen Ruhe und in der Gegenwart Jesu in unserem Leben schauen wir nun noch einmal auf die Situation der Welt, die sich inzwischen zwar nicht verbessert hat, aber wir schauen jetzt mehr mit den Augen Jesu auf die Situation und hören jetzt noch einmal Seine Worte: „Denn ich habe die Welt überwunden“ Damit erinnert uns Jesus an das, was er für die Welt tat und immer noch tut. Er hat sie überwunden. Er hat sie nicht in einem kriegerischen Akt besiegt. Immerhin sagt Jesus diese Sätze kurz vor seiner Verhaftung, mit der sein Leidensweg beginnt. Das maximale Leid ereignet sich, als Jesus am Kreuz um der Menschen willen stirbt. Sieht so das „überwinden“ der Welt aus? Ja, im „Überwinden“ setzt Jesus den Wirkmechanismus der Welt außer Kraft. Er begegnet Hass und Unrecht mit Liebe und Vergebung. Er rechnet das Böse nicht zu. Er leidet um unseretwillen. Durch Vergebung entsteht Hoffnung. Der Teufelskreis von Unrecht und Vergeltung wird durchbrochen. Jesu Leiden ist damit ein Leiden in der Souveränität Gottes, mit der er einen neuen Weg eröffnet, zu dem er uns einlädt. Komm und folge mir nach! Es ist ein Neuanfang, der in der Kraft Gottes möglich wird. So kommt der Frieden Gottes und seine Hoffnung in unsere Welt.
Joh 14,27 Was ich euch zurücklasse, ist Frieden: Ich gebe euch meinen Frieden – einen Frieden, wie ihn die Welt nicht geben kann. Lasst euch durch nichts in eurem Glauben erschüttern, und lasst euch nicht entmutigen! (NGÜ)
Euer Pastor Georg Schierling