Impuls August 2025
„Meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet.
Jesaja 61,10
„Kleider machen Leute“ – Sagt das Sprichwort.
Es ist nun mal ein Unterschied ob man im verdreckten Blaumann rumläuft oder eben im schicken Armani-Anzug. Da bewegt man sich schon gleich ganz anders. Kommt es beim Blaumann überhaupt nicht drauf an, ob da ein paar mehr Flecken auf den Knien sind, gibt man sich beim schicken Anzug schon richtig Mühe, dass da nix drankommt, und das Outfit nur bloß gut zur Geltung kommt. Man will ja schließlich ein bisschen glänzen….
Das wird besonders deutlich, wenn es um den Abschlussball an der Schule geht. Wow, manch einer ist da kaum wieder zu erkennen. Können die Hosen sonst kaum schlabberig genug sein, oder zerrissen und geschrottet…., aber beim Abschlussball ist alles tiptop. Hochglanz eben. Man sieht auch sofort, dass es etwas mit den Menschen macht. Gute, schicke Kleidung hebt das Selbstbewusstsein. Etwas von der wertvollen Kleidung geht auf den Menschen über, der diese Kleidung trägt. Man fühlt sich ebenfalls gleich wertvoller. Oder besser. Das darf auch so sein.
Wenn es bei Jesaja heißt, dass Gott uns die „Kleider des Heils“ anzieht, so ist das ebenfalls etwas zutiefst Wertschätzendes. Es ist so als wenn Gott uns mit seinem Heil, mit seiner Vergebung „überkleidet“. Die „Kleider des Heils“ geben uns die Würde der Kinder Gottes. Der „Mantel der Gerechtigkeit“ Gottes überdeckt alle menschlichen Schwächen und Schuld. Wenn ER uns also anschaut, während wir den „Mantel der Gerechtigkeit“ tragen, was sieht der HERR dann? Eben. Er sieht SEINE Gerechtigkeit! Damit spielen alle unsere Schwächen und Fehler keine Rolle mehr, denn der HERR sieht uns als gerecht an.
Etwas Ähnliches erkennen wir bei der Rückkehr des sogenannten „verlorenen Sohns“. Er wird umgehend neu eingekleidet! Lk 15, 22 „Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße“ So wird ihm seine Würde wiedergegeben, und es kommt die Annahme des Vaters zum Ausdruck und der Sohn ist wieder ganz zu Hause.
Euer Pastor Georg Schierling